abgespaltenheit en vogue

ich konnte es fast nicht glauben dass das obige bild einer beerdigung in gaza von paul hansen unter 103’481 fotos zum world press photo 2012 ausgewählt wurde. ich empfinde es schon abgespalten genug so ein foto überhaupt zu machen – es aber zum world press photo des jahres zu küren spricht für eine gesellschaftliche sichtweise die mich zu tiefst beelendet. um mit meiner kritik präzis zu sein: die diskrepanz zwischen dem was auf dem bild wirklich passiert und fotografischen und bearbeitungs technischen beauty ästhetismus könnte nicht grösser sein! jedes einzelne gesicht ist perfekt inszeniert und ausgeleuchtet andere bereiche sind verdunkelt oder wortwörtlich zu tode retuschiert. das hat mit journalismus wie ich ihn mir vorstelle oder gar respekt und der fähigkeit schmerz zu empfinden überhaupt nichts mehr zu tun. ein beispiel wie es auch anders geht ist das werk von antonin kratochvil. aber wer bin ich um darüber zu urteilen?

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